Sein Name ist Sandro de la Gastar
von Leon de Belays
Er war der einzige, der sich vor dem Minnegericht wirklich bewährt hat und die Damen - besonders eine - ganz vorbildlich umminnte. Sein Triumph ging leider unter im Schlachtengewirr und im Regen. Doch kann er gar nicht genug gerühmt werden!! Und da wir gerade dabei sind, Titel zu verteilen die mit »ERSTER...« anfangen, so ernenne ich ihn hiermit kraft meines Amtes des Meisterherold und als Beisitzende des hochstrengen Minnegerichts feierlich - Fanfare bitte! - zum ERSTEN FREIER ERKENFARAS!!!
1. In Erkenfara - wo Recken nicht weiter tun,
als rüsten zum Streite
und ziehn in die Schlacht.
Sie tragen Rüstung, schwingen Schwerter
- hau´n sich die Köpfe ein,
erdulden Tod und Pein.
aus Gier nach Macht
Wir sagen: "Ihr seid schlimmer als Diebe!
Ihr kennt die Sonne, das Leben nicht!
Kennt Ihr denn nicht die Freuden der Liebe?
Ihr Helden! Stellt Euch dem Minnegericht!!"
Helden! Helden! Welche Frau Ihr auch begehrt,
Wenn Ihr wollt, daß sie Euch gehört,
steigt vom hohen Ross!
Helden! Helden! Bietet den Damen minniglich
die Dienste, wie es schickt sich!
Euer Lohn sei groß!
Helden! Helden! Männer, nehmt Euch die Zeit,
Männer, haltet Euch bereit
für den Wettbewerb!
Helden! Helden! Denn der Beste wird geehrt,
zum Erstern Freier gehört.
Ruhm er sich erwerb!
2. In Erkenfara - mit dem Krieg der Regen kam;
die Krieger steckten im Schlamm,
beklagen Ihr Leid -
Es blitzte donnerte und stürmte
- da flogen die Zelte fort,
Es fehlte ein sich´rer Ort
für den Minnestreit.
Doch einer scheute nicht Mühen noch Kosten,
Er tat, was ein echter Mann tun muss.
Einsam und fast auf verlorenem Posten
hielt er durch bis zum Ende und Schluss.
Sandro de la Gastar - er kam aus Theostelos
kam mit einem Blumenstrauß
der allerschönsten Pracht.
Sandro de la Gastar bot ihm einer Dame dar,
die fand das ganz wunderbar
hat daraus ´nen Kranz gemacht.
Sandro de la Gastar - zu ihrer größten Freud´
hielt er einen Fresskorb bereit,
der Tisch sich darunter bog.
Sandro de la Gastar und ihres Namens eingedenk
reichte er ihr ein Geschenk
das sich darauf bezog.
3. In Erkenfara - fand statt einmal im Jahr
das Rennen von Audvacar;
es ging um Cash!
Edle Vollblutpferde liefen- die Maid war mit Drachen dort
Die Renndrachen rannten fort
nach einem Crash!
Die Schwarze kam am nächsten Tag wieder
frisch und erholt und gut ausgeruht.
Doch man vermisste die schnelle Kirsah
die war kostbar und stand hoch im Blut.
Helden! Helden! Wer wagt sich in den Wald hinein,
fängt mir die weiße Kirsah ein?
Ich fand sie nicht mehr.
Helden! Helden! Hat von Euch keiner den Mut,
daselbst zu tun, was Not tut?
Dies ist mein Begehr!
Helden! Helden! Ihr benötigt Fantasie
Ansonsten gelingt das nie,
sonst wird es verhunzt!
Helden! Helden! Vorsicht Ihr braucht viel Geschick,
doch wer bringt sie mir zurück,
der hat meine Gunst.
4. In Erkenfara Sandro de la Gastar
derjenige Held war
ihm lachte das Glück.
Auf dem Weg zum Ritterstreite
-da offenbarte er
wo sie zu finden wär.
Und sie kam zurück.
Er hat sie auch einer Lichtung gesehen
im dunklen Wald, nach nie ein Mensch war.
Sie stand am Teiche im Reiche der Feen;
die fanden sein Gesuch höchst sonderbar.
"So hört Santro: diesem Tier wird nicht gescheh´n
doch es wird nicht mit Euch geh´n!
Wir sah´n so was noch nie..."
Da sprach Santro: "Die Drachin gehört nicht Euch
stammt aus einem andern Reich,
soll jetzt fort von hier!"
"So hört Santro: Wenn die Drachin von sich aus
freiwillig möchte nach Haus,
dann erst mag sie ziehn.
So höret, Santro: geht und meldet Eurer Maid,
erst wenn Kirsah ist bereit,
bringt sie ein Zauber hin!"
5. Nach Eoganachta kam er mit der Nachricht,
geschrieben als ein Gedicht,
in strahlendem Glanz.
Sie sprach: "Auch wenn niemand nun mehr hersieht:
so nehmet den Siegespfand
ich flocht ihn von eigner Hand
den Blumenkranz."
Wir sagen: "Die Erkenntnis sei nun vorhanden:
Man kämpft nicht allein, besser zu zweit.
Santro hat jede Prüfung bestanden!
Er ist der Sieger im Minnestreit!"
Helden! Helden! Welche Frau Ihr auch begehrt,
wenn Ihr wollt, daß sie Euch gehört,
steigt vom hohen Ross!
Helden! Helden! Bietet den Damen minniglich
die Dienste, wie es schickt sich!
Euer Lohn sei groß!
Helden! Helden! Einer denn nahm sich die Zeit.
Einer kam und war bereit,
nach der Tugend zu streben.
Helden! Helden! Dieser Beste wird geehrt;
Man hat ein Gerücht gehört:
"Es kann nur Einen geben!" ...