Die Chronik geht weiter 1996
Die Chronik geht weiter,
oder wie das Blut schwimmen lernte!
Vorhanden in
Ihr Adeligen, hört mich an! Meinem Bruder Innozent 93. (Übrigens an alle: der Name hat ein "t" am Schluß und kein "z")
wurde unterstellt, er hätte ubritterlich gekämpft und König Conchobar getötet, als dieser Bewegungsunfähig unter
einer Rahe eingeklemmt war! Dies ist nicht der Fall.
Der Autor hat vermutlich einige Namen verwechselt, denn in Wirklichkeit fiel die Rahe schlicht und
einfach auf einen einfachen Ruderer, der rdadurch erschlagen wurde.
Zudem bestehe ich darauf, anzumerken, daß mein Bruder Innozent 93. sein Leben gab, um seinen Kaiser zu schützen; er parierte mehr Schlage eines Gegners als sonst ein Anderer In der Geschichte Erkenfaras.
Außerdem bemerke ich, daß mein Bruder Innozent 93. zwei volle Runden alle erzielten Treffer der gesamten rhûnischen Kampferschaar abbekam! Sein magisches Schwert wurde ihm schließlich zum Verhängnis: Das Schwert läuft schwarz an, sobald es in die Nähe von Bösem kommt. Bel so vielen Gegnern aus Rhûn gleichzeitig konnte es nur zu Kohle werden, folglich mußte es unter einem mächtigen Hieb zerbrechen, woraufhin mein Burder unter einem Schlag des Hochkönigs Marwyn Silberfall tot Zusammenbrach,
Nachdem Innozent 93. tot war, ging der Kampf einige Zeit weiter, und schließlich flüchteten alle Rhûnar vor einem einzelnen unserer Heerführer, Fürst Brios von Santanien, der ebenso wie Innozent 93. sein Leben für Theostelos einsetzte. So flüchteten die rhûnischen Adeligenn vor Fürst Brios. Und so gewann unsere Flotte die erste Seeschlacht der »Schlacht der Tränen«.
Und gleich darauf verlor unsere Flotte die zweite Seeschlacht der »Schlacht der Tränen«, denn der Gegner bemannte seine Nachschubflotten mit den aus der ersten Schlacht geflüchteten Adeligen. Nachdem Fürst Brios einen rhûnischen Kämpfer im Zweikampf besiegte, wurde ihm (mitsamt aller Toten aus Theostelos) der freie Abzug gewährt.
Für meine Pflicht als Bruder des Toten hielt ich es, dem wachsamen Rot der Ritter des Phoenix über die Schlacht zu berichten. Denn einiges erschien seltsam an dem Kampf zwischen den Adeligen beider Reiche.
Nach langer Befragung von vielen Augenzeugen kam der wachende Rat zu dem Ergebnis, das keinerlei unkorrektes Verhalten begangen wurde. Es wurde gegen keine der von den Rittern des Phoenix aufgestellten Ritterregeln verstoßen.
Mit diesem Ergebnis möchte ich versuchen, ein altes Kapitel zu schließen, und ein neues zu beginnen, welches vielleicht etwas anders geschrieben wird.
Ich möchte das alte beenden und das neue antangen mit drei Grundsätzen:
1.) Alle Rechnungen sind bezahlt, keiner Schuldet jemanden irgend etwas!
2.) Horus sagt: »Tue was du willst, sei dein Herr« und
3.) Der Fürst ist tot, es lebe der Fürst!
Ja, so war es damals, vor nicht all zu langer Zeit. Auch ich (Sir Innozent 94.) kämpfte damals auf hoher See gegen Rhûn. Die meisten kennen vermutlich meinen Bruder, Fürst Innozent 93. besser als mich. Darum laßt mich etwas zu meiner Person sagen. Da ich der jüngere von zwei Brüdern war, stand extrem schnell fest, wer das Fürstentum Askatia nicht erben würde. Also blieb mir nichts anderes übrig, als einem anderem Broterwerb nach zu gehen. Schon fruh wurde ich als Knappe nach Burgheim, die Heimat der Kreisritter geschickt, um dort eine Ausbildung zum Ritter zu bekommen.
Dort lernte ich jahrelang das Kriegerhandwerk. Wahrend mein Bruder in Kreisheim im Kreistempel die heiligen Kreisschriften studierte, schlug ich mir mit meinem Waffenmelster die Nase blutig, bekam blaue Flecken und brach mir einen Arm. Während mein Bruder meditierte und heilige Gesänge sang, übte ich das Lanzenstechen und das Bogenschießen. Schließlich, während mein Bruder die Priesterweihe bekam, wurde ich ein Jahr später zum Kreisritter geschlagen und zog von nun an durch Askatia, durch Morageb, durch Talima und durch den Rest von Theostelos. Irgendwann einmal starb mein Vater. Mein Bruder wurde der Erbfolge gemäß zum neuen Fürsten gekrönt. Sein Mönchsleben mußte er (etwas) aufgeben, und auch er mußte sich in den Waffenkünsten unterrichten lassen, denn als Fürst von Askatia war er nicht nur geistiges Oberhaupt der Provinz, sondern auch gleichzeitig weltliches Oberhaupt.
Dann rief der Kaiser von Theostelos zu den Waffen gegen ein Reich namens Rhûn. Und als mein Bruder alle Ritter und Kreisritter von Askatia zu sieh rief, folgte auch ich. Die ganze Sache endete so, das mein Bruder getötet wurde und ich nun vor der Fürstenweihe stand. Nun mußte auch ich mich in die religiösen Details der Bruderschaft des Kreises einarbeiten (schließlich bin nun Ich das religiöse Oberhaupt der Provinz).
Etwa 6 Monate nach dem Tod meines Bruders hatte ich schließlich die Priesterweihe erhalten in Askatia, dem kulturellen, religiösen und weltlichen Mittelpunkt der Provinz Askatia. Im Kreishaus von Askatia wurde die Weihe in der typischen asketischen Schlichtheit durchgeführt. Schon am nachsten Tag folgte das zweite große Ereignis: Ein Kreistag wurde einberufen und alle Lehensträger kamen nach Askatia, um mich in meinem Amt als neuen Fürsten von Askatia zu bestätigen. Gleich am nachsten Tag ließ ich es mir nicht nehmen, meine Fähkeiten am Katapult zu beweisen: Ein ruhiges Kriegerheer welches vermutlich Schutzzahlungen einsammeln wollte, verirrte sich in die Sichtweite der Befestlgungsanlagen von Askatia. Nach einem heftigen, aber extrem kurzen Beschuß war unter einem neuen Steinhaufen keine Bewegung mehr zu sehen.
Am nächsten Tag reiste ich dann ab In die Hauptstadt Theosophia zum dun einberufdendem Reichstag. Im dortigen Kaiserpalast traf sich der gesamte Hochadel von Theostelos, zumeist waren es wie ich neue Gesichter: die Angehörigen und Erben des verstorbenen Adels, aber auch völlig neue Adelige, die heuer die Bühne der Politik zum erstenmal betraten. Andere Adelige wiederum waren in Ungnade gefallen und verweigerten ihre Präsenz auf dem Reichstag.
Es galt, das neue geistliche und weltliche Oberhaupt von Theostelos zu wählen. Zur Wahl stellte sich der Sohn des verstorbenen Kahar Takim, Yakuul Kahar, der rechtmäßige Thronerbe, der auch im ersten Wahlgang vorn versammelten Hochedel bestätigt wurde. Im Verlauf eines rauschenden Festes wurde eine etwas veränderte innere Struktur vereinbart. Das Reich sollte von nun an weniger von der Person des Kaiser regiert werden, vielmehr sollte von nun an der sog. »strategische Rat«, bestehend aus dem Kaiser Yakuul Kahar. dem Zauberer Alan el Kerim, Fürst, Brios von Santanien und meiner eigenen Wenigkeil das Reich aufgrund von Mehrheitsbeschlüssen nach Innen führen und nach Außen repräsentieren und verhandeln.
Ebenso standen alle AdelsposItionen und Lehm zur Diskussion, das Reich sollte umstrukturiert werden.
Da ich mich im Krieg bereits bewahrt hatte und schon mein Bruder Innozent 93. eine einflußreiche Position innehatte, wurde mein Lehen vom neuen Kaiser bestätigt und ich wurde zum Kurfürsten erhoben. Als Zeichen des gegenseitigen Respekts überreichte der Kaiser mir als Geschenk das Schwert, welches sein Vater im Kampfe gegen Rhûn führte. Dieses Schwert hat die seltsame Eigenschaft, den Weg nach Norden zu weisen und scheint seinen Besizter im Kampfe mitunter in einen Berserker zu wandeln. Der Kaiser bekam Im Gegenzug ein Gebräu aus den Kellern Askatias überreicht: Der Trunk der Visionen, der Freundschaft und der Wahrheit. Er wird nur geteilt mit Freunden, schafft Visionen und zeigt die Wahrheit.
Noch lange tagten die von Adeligen Theostelos um über die Strategien zu beratschlagen, was zu tun sei. Boten aus dem Westen des Reiches berichteten von wiederholten Überfallen der Barbaren aus Hoganachta. Unsere Oberbefehlshaber der dortigen Streitkräfte, König Hartim von Maringola und Sandro de la Gastar forderten Unterstützung aus der Hauptstadt an. Der Kaiser setzte mit seinen Beratern sofort in Bewegung. Kurz nach der Abfahrt den kaisers erreichte per Brieftaube eine Meldung aus dem Osten unsere Hauptstadt: Eine Flotte Rhûns hatte sich vor Morageb gewagt und unsere Befestigungsanlagen beschossen. Kurz danach wurde ein mächtiges rhûnisches Expeditionsheer entsandt, um die verbliebenen Ruinen zu plundern und die einheimische Bevölkerung zu versklaven. Wieder einige Tage später meldete unsere dortige Garnison per Breiftaube, sie hätten viele rhûnische Gefangene gemacht, welche sich erstaunt durch einen Gegenangriff unsere Leute Überrascht ergeben hatten.
Wenig spater erreichten uns wieder Boten aus dem Westen, Die Burg »Stalingrad« stand unter Beschuß des imperialistischen Agressors aus Eoganachta.
Im südlichen Waldland landete der Aggressor aus Eoganachta an und versuchte in aggressivster Weise, Land zu erobern, doch unsere Heereskommando »West« schlug die Angriffe erfolgreich zurück! Der Gegner verlor eine Schlacht nach der anderen und sein Expeditionskorps schrumpfte merklich zusammen.
Doch trotz aller Feindschaften mit den Aggressoren gibt es auch positives zu berichten. In den Sümpfen von Eoganachta gibt es die berüchtigte Augenseuche, die den Blick trübt und ansonsten reichlich schmerzhaft sein kann. Leider erkrankte auch eine Adelige an dieser Krankheit. Nach einem Hilfeersuchen erklärte sich mein persönlicher Leibarzt (gegen freies Geleit) bereit, die Behandlung zu betreuen. Trotz aller Feindschaft wurde auf diese Weise wieder eine zwischenmenschliche Brücke zwischen den Kriegsgegnern geschlagen!
Soweit zu den wichtigsten Ereignissen In Theostelos der letzten Jahre.
- So geschrieben im Heereslager »Mitte«