Bra-Kiri
Jährlich, etwa zwei Wochen vor der Sommersonnenwende, wenn der Mond richtig steht und die Sterne richtig leuchten, kommt es zum Tag der Toten, dem Bra-Kiri.
Den Glauben haben die Piraten von den Ureinwohnern übernommen, die Ausgestaltung des Festes in der heutigen Form wude aber von den Piraten vorgenommen. Für sie ist der Hintergrund der folgende: Die Toten kommen einmal im Jahr zu Besuch aus dem Jenseits und feiern gemeinsam mit den Lebenden ein fröhliches Wiedersehen mit Musik, Tanz, Rum und gutem Essen. Sogar die (früheren) Feinde haben hier ihren Platz.
Der Tag der Toten ist keine Trauerveranstaltung, sondern ein farbenprächtiges Volksfest. Die Seelen der Verstorbenen kehren zurück, um ihre Familien, Freunde (oder Feinde) zu besuchen. Das Gedenken an die Verstorbenen steht im Vordergrund. Die Schiffe werden mit Blumen geschmückt, Symbole des Todes und der Vergänglichkeit, Skelette und Schädel in den unterschiedlichsten Ausführungen, stehen herum.
Überall herrscht buntes Treiben. Schiffe, Wohnungen und Friedhöfe werden prachtvoll mit Blumen, Kerzen und bunten Todessymbolen aller Art dekoriert. An den Eingangspforten der Häuser werden Laternen aufgehängt.
Da es für Fremde (oder Menschen, die zum ersten Mal teilnehmen) nicht einfach ist, in den Bra-Kiri-Modus zu wechseln, nimmt man gerne vorher psychedelische Substanzen zu sich, um in den richtigen Zustand zu kommen. Gerne wird hierfür die Unterseite des Harr-Ribo abgeleckt, eines besonders hässlichen Frosches, dessen Schweiß aber Trancezustande hervorruft. Daher kommt auch der Gruß, der an diesem Tag jedem entgegenschallt, der am Ritual teilnehmen will: "Leck den Frosch!"
