Und es begab sich

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Und es begab sich, nicht weit entfernt vor nicht all zu langer Zeit...

Vorhanden in


...an einem Ort, der schon seit Urzeiten Kreisheim genannt wird. Dort trafen, so wie an jedem dritten Tag der Woche, die drei höchsten Kreispriester zusammen, um über die drei wichtigsten Probleme der Woche zu beraten.

Und diesmal berieten sie über gar merkwürdige Dinge, die sich in den nebelverhangenen Wäldern nördlich von Kreisheim taten. Wie aus dem Nichts ist dort ein merkwürdiges Bauwerk erschienen, ganz plötzlich, von heute auf morgen, so berichteten Reisende aus dem Norden. Und sogar Ecken und Kanten hatte dieses Bauwerk!

"So laßt uns die Kristallkugel des Dolfin befragen!" schlug einer der Priester vor, denn dieses wertvolle Artefakt befand sich seit kurzer Zeit in seinem Besitz. Gesagt, getan wurde flugs die magische Kristallkugel hervorgeholt. In der Kugel erschien ein nebelverhangener Wald. Im Hintergrund ragte ein mächtiger Turm in die Nebelbank. Der Blick durch die Kugel verschwamm und als nächstes war der Blick in unmittelbarer Nähe des Turmes. Man sah nun die äußere Struktur des dicken Gemäuers aus naturgeschlagenen Steinen. Die Wände sicherlich viele Schritte dick, durchbrochen von vereinzelten Fenstern, auf die sich nun der Blick wandte. In einem der Fenster wurde ein unruhiges Flackern gesehen, worauf sich dann der Blick der Kugel wandte. Ein Blick durch dieses Fenster zeigte einen durch ein Feuer und vielen Kerzen und Laternen erleuchteten Raum. Ein Regal mit Büchern befand sich im Hintergrund, im Vordergrund ein Tisch mit gar seltsamen und unbeschreiblichen Geräten aus Glas, von der Form wie dickbäuchige Flaschen, verbunden durch verdrehte, gläserne Röhren. Unter manchen brannte ein Feuer und einige der Flaschen standen in Bottichen im Wasser. Merkwürdige Flüssigkeiten bewegten sich zwischen den Flaschen, mal rot, braun, und dann wieder klar. In einigen Flaschen blubberte und kochte es. Die Kristallkugel konnte keine Gerüche übertragen, doch hätte sie es gekonnt, so wären die drei Kreispriester von dem Schwefelgeruch sicherlich erschrocken.

An dem Tisch konnte ein Frau ausgemacht werden, welche immerzu neue Zutaten in die bauchigen Flaschen gab und dafür die Inhalte anderer Flaschen in kleine Phiolen abfüllte und sorgfältig beschriftete. "Schmerzmittel", " Heilsalbe", " Augenklar", "Aphrodisaikum" und noch viel mehr konnten die kundigen Priester entziffern. Gar merkwürdig erschien den Priestern dieses Treiben. Als sie es schon gar nicht mehr erwarteten, drehte sich die Frau am Tisch plötzlich um. Und obwohl die Kristallkugel keinen Laut zu übertragen im Stande ist, meinten die drei Priester doch ihre Stimme zu hören, welche da sprach:

"Ich bin Siindri, Zauberin meines Zeichens und Alchemistin von Theostelos! Wer seid Ihr, daß Ihr es wagt, mich zu beobachten?" Das spöttische Grinsen der Alchemistin wurde ernst, sie nahm eine Phiole mit der Aufschrift "Rotnebel" und schmiß es auf die Beobachter zu. "Dies ist nur eine Warnung!" hörten die drei Priester aus weiter Ferne. Der "Rotnebel" schien auf der Innenseite der Kristallkugel zu zerplatzen und ein roter Nebel wallte innerhalb der nun erloschenen Kugel. Wochen später, die Kristallkugel hatte noch immer einen roten Schleier, berichteten Reisende von einer Gegend im Norden von Kreisheim, wo schon seit Wochen ein roter Nebel die Wälder bedeckt...