Burgheim - die Heimat der Kreisritter
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Burgheim; so lautet der Name für die Ordensburg aller Kreisritter. Sie befindet sich hoch oben im Gebirge, auf einem der höchsten Gip-fel im Nord-Westen der Nebelwand. Ein Wanderer bräuchte zu Fuß etwa 10 Tage von Kreisheim aus, um Burgheim zu erreichen. Denn beschwer-lich ist der Weg durch den Wald, mit unbekannten Gefahren und fast undurchdringlichen Pfaden. Beschwerlich sind die Pässe, die nur auf schmalen, kurvenreichen und nie enden zu wollenden Wegen zu über-queren sind. Hat der Wanderer endlich Wald und Berge überwunden, und hat er auch den Gipfel bestiegen, auf dem er die Burg zu finden erhofft, so ist er endlich am Ziel seiner Suche, denn vor ihm erhebt sich Burgheim, die mächtige Burg der Kreisritter. In weiter Ferne könnte er die Sonne sehen, wie sie entlang einer Bergwand langsam in der Dunkelheit verschwindet und die schneebehangenen Gipfel und Berghänge in ihr blutrotes Licht taucht, wenn er nur nicht so aufgeregt wäre. Hinter den hohen Mauern der Burg vermag er das Klirren von Waffen zu hören oder aus Fenstern eine rege Diskus-sion. So begibt sich der Wanderer entlang der aus mächtigen Granit-quadern gebauten Burgmauer zum Tor, welches vier Mann breit und vier Mann hoch ist. An den Torflügeln, die aus dickem Bronze beste-hen und reich verziehrt sind, bemerkt er einen Türklopfer aus Eisen, den er schließlich benutzt um Einlaß zu begehren. War der Wanderer gerade eben noch ein Träumer und Visionär, so ist er nun auf dem Boden der Tatsachen geholt. Der Wanderer kommt schließlich nicht aus dem Adel, er ist auch kein Priester, und schon überhaupt kein ein Kreisritter. Pech gehabt! Nicht jeder darf die Ordensburg betreten, und nur oben genannte Stände haben überhaupt das Recht, die Hallen von Burgheim zu bestaunen.
Um trotzdem einen kleinen Eindruck vom Innern der Burg zu bekommen, beobachten wir nun einmal den Ritter Ekkibert, der nach seinen Erlebnissen (s.o., Briefe aus der Provinz) nach Burgheim zurückge-kehrt ist.
Ekkibert, der Kreisritter, steht morgens mit dem Sonnenaufgang auf. Zunächst wird er sich in die Essenshalle begeben, wo er ein einfa-ches Mahl aus Haferbrei und Apfelmus zu sich nimmt. Frisch gestärkt kleidet er sich für sein tägliches Waffentraining im Innenhof mit Schwert, Lanze und Bogen. Ekkibert ist gut in Form und auch seine Trainingspartner, denn sie müssen nur dreimal zum Wundheiler. Trotz Übungswaffen aus Holz und normaler Rüstung ist das Training hart und gefährlich. "Gelobt sei, was hart macht", so die Deviese des Großmeisters des Ritterordens. Nach den morgendlich Übungsstunden wird der Edle Ekkibert den Übungsplatz verlassen und dafür die "Wasserhalle" aufsuchen. Diese befindet sich irgendwo im Kellerkom-plex der Burg, soweit unten daß selbst bei einem Gewitter nicht der geringste Laut von der Oberfläche zu hören ist. In der Wasserhalle befindet sich ein großes Becken, etwa hüfttief und in den Boden eingelassen. An den vier Ecken des Beckens befinden sich jeweils einfache Statuen von Delphinen, aus deren Maul eine Fontäne das Wasser im Becken ständig auffrischt. Ekkibert tut hier etwas für sein Wohlbefinden; er badet nämlich in dem eiskalten Gebirgswasser des Beckens. Dies reinigt nicht nur seinen Körper, er nimmt hier gleichzeitig eine spirituelle Waschung vor, womit er dem Schutzgott der Provinz, den Meeresgott Kasson, und dem lebenswichtigen Element Wasser seine Ehrerbietung erweisen will. Zusätzlich wäscht er spi-rituell seine Gedanken von allem Bösen rein. Nachdem der gute Ekkibert auch dies erledigt hat, begibt er sich wieder in die Essenshalle. Hat jeder Ritter noch individuell gefrühstückt, so treffen sich nun alle Ritter und alle Bewohner von Burgheim zu diesem gemeinschaftlichem Mahl. Die Sitzordnung spielt eine wichtige Rolle, denn sie ist nach dem Alter und Ansehen des Ritters geordnet. Der Ordensmeister sitzt zusammen mit vier Waffen-meistern und drei Kreispriestern am Kopf der langen Tafel. Je ange-sehener der Ritter, desto näher darf er beim Ordensmeister Platz nehmen. Aufgrund seiner Erlebnisse darf Ekkibert direkt neben den Waffenmeistern sitzen, was eine riesen Ehre für ihn ist. Schließ-lich leitet der Großmeister das Mahl ein, indem er ein Dankesgebet spricht. Während des Essens steht der Reihe nach jeder Ritter auf und spricht einen Vers aus dem Kreisbuch, der ihm besonder viel bedeutet. Als Ekkibert an der Reihe ist, zitiert er (Kap 2, Vers 10 aus dem großem Kreisbuch) "Doch der Kampf geht weiter", womit er sagen will, daß er als Kreisritter immer gegen das Böse kämpfen wird. Nach dem Mittagsmahl haben sich die Ritter eine Pause verdient und sie halten eine ruhige Mittagspause. Ekkibert begibt sich in seine Kammer und hält einen Mittagsschlaf. Am frühen Nachmittag geht er dann der Muße nach. Er trifft sich mit anderen Rittern und disku-thiert mit ihnen über neue Waffentechniken, Reichsentscheidungen, den Dunklen Tetraeder, aber auch über religiöse Fragen. Dies wird dann und wann unterbrochen von Lesungen der Rechtsgelehrten, denn alle Kreisritter dürfen, ja müssen sogar, richterliche Funktionen ausüben. Ekkibert geht heute in eine Lesung über Besitzrecht, denn auf seiner Reise mußte er einen Streit über die Wasserbenutzung
zweier Nachbarn schlichten. Am frühen Abend muß Ekkibert Wache halten. Er ist eingeteilt für die Bewachung des Tores. So sitzt er also zusammen mit einem halben Dutzend anderer Kreisritter in der unterirdischen Eingangshalle. Auf der einen Seite sind die Tore nach draussen, auf der anderen Seite die Tore zum Innenhof der Burg. Hier unter der Erde sind gro-ße Teile der Stallungen untergebracht, und an der Decke befinden sich Schießscharten. Die ganze Halle ist konstruiert, um uner-wünschte Eindringlinge nach allen Erkenntnissen der Kriegsführung auszuschalten. Im Moment herrscht aber Frieden, und deshalb wird die Eingangshalle zu friedlichen Zwecken benutzt. Hier werden die Ehrenträger und Gäste provisorisch willkommen geheißen, hier werden Wagen mit Versorgungsgütern be- und entladen, in den Stallungen werden die Pferde unteraebracht. Ekkibert braucht heute keine besonderen Vorkommnisse zu melden, außer einem einzelnen Wanderer, der an dem Haupttor abgewiesen wurde. Endlich, am späten Abend, ist Ekkiberts Wache vorbei. Er geht wie-der in seine Kammer und entscheidet, daß er heute meditieren will. Er begibt-sich dazu in die "Halle der Stille". Diese Halle befindet sich im höchsten Turm der Burg, direkt unter den Räumen des Groß-meisters und seiner Vertreter. Auf dem Boden und an den Wänden sind Mosaiken angebracht, die die Kurienranke zeigen, den Meeresgott Kasson und die anderen Götter des Reiches, dazwischen immer wieder das Motiv der Sonne. Zahlreiche offene Fenster lassen Licht und Luft herein. Wer immer sich in diesen Raum zum meditieren, der spürt miteinmal die ganze Kraft der kalten, klaren Bergluft. Das Licht sorgt, gleich zu welcher Tageszeit, immer für Entspannung und eine angenehme Beleuchtung. Wer immer hier meditiert, der wird nach nur wenigen Minuten in einen Trancezustand fallen und Visionen von Künftigem, Gegenwärtigem oder Vergangenem erleben. Wir wissen nicht welche Vision Ekkibert hat, doch am nächsten Mor-gen pakt er alle seine Ausrüstung, sattelt sein Pferd und zieht wieder in die weite Welt, auf der Suche nach dem Schlüssel zu sei-ner Vision.
Vielen Dank an Ritter Ekkibert, der so plötzlich Burgheim verlassen hat. Wünschen wir ihm alles gute für seine Reisen. Doch nun zurück zu Burgheim:
Einige Hallen von Burgheim haben wir schon kennengelernt, doch besteht die Burg nicht nur aus oben erwähnten Hallen, die zwar wichtig sind, aber doch eben nur einen kleinen Teil der Burg bil-den. Vielleicht sollte ich zunächst einiges über die Geschichte der Burg sagen. Burgheim wurde vor erst 90 Jahren gebaut, es handelt sich somit um keine sehr alte Burg. Dies hat aber den Vorteil, daß sie gleich den neusten Bedürfnissen entsprechend gebaut wurde und das die Bausubstanz noch sehr gut ist. Als sie gebaut wurde, rech-nete man noch fest mit der strategischen Bedeutung dieses Ortes, doch mit dem Beginn der Expansion der Provinz Askatia verlagerte sich der strategische Schwerpunkt immer weiter nach Osten, so daß Burgheim nicht weiter ausgebaut wurde. Mit Gründung des Ordens der Kreisritter brauchte man einen Stammsitz. Burgheim bot sich gerade-zu an. Es war zwar sehr abgelegen, doch die daraus resultierende Ruhe und 'Zeitlosigkeit war nur ein Vorteil,da die Ritter so ihren Übungen ungestört nachgehen konnten. Heute beherrscht die Burg die gesamte Umgebung, und die Dörfer in der Nähe gehören auch zur Burg. Sie müssen die Ritter mit allem Lebensnotwendigem versorgen. Dafür müssen sie allerdings keinen Waffendienst leisten und auch keine anderen Abgaben leisten. Sie sind alle freie Bauern, die dort leben und sind keinem Priester oder adeligen Rechenschaft schuldig. Die Kreisritter sind ihre direkten Schutzherren.-Die Burg teilt sich grob in zwei Komplexe auf: den überirdischen und den unterirdischen. In dem überirdischen Komplex befinden sich die Kammern der Ritter, die Lehrsäle, die Essenshalle, die Zimmer der Meister, der Meditationsraum, u.ä. Die Oberburg (der überirdi-sche Teil) hat kreisrunde Mauern. An der Südmauer befindet sich der "Meisterturm". Meistertum wird er genannt weil hier der Großmeister und seine sieben Gehilfen, drei Priester und vier Waffenmeister, ihre Räume haben. Direkt unter den Zimmern der Meister befindet sich die schon erwähnte Halle der Stille. Im Innenhof der Burg üben die Ritter und ihre Knappen mit ihren Waffen. Im unterirdischen Komplex, der auch Unterburg genannt wird, befin-den sich die Säle der Knappen, die Vorratslager, Waffenkammern, die Halle des Wassers, Wohnräume für die Bediensteten wie Schmiede und Steinmetze. Natürlich verfügt die Burg auch über einen gut ausgear-beiteten Kerker, in dem schon so Mancher bis an sein schnelles Lebensende geschmachtet hat. Die Gerichtsentscheidungen der Kreis-ritter sind gerecht, aber sehr hart...