Operation Nußknacker

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Operation Nußknacker Teil I - eine Geschichte mit vielen Haken

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Wir befinden uns in Theosophia, der Hauptstadt des Reiches Theostelos und nomineller Stammsitz des Kaisers Kahar Takim, der zugleich auch von vielen einfach nur der "Prophet" genannt wird. Dies zwar nicht immer, aber doch immer öfter, vor allem wenn seine Prophezeiungen von rauschenden Festen eintreffen. Doch soll dies nicht unbedingt das Thema sein, geht es hier doch um die "Operation Nußknacker".

Zeitlich gesehen befinden wir uns am Ende des 3. Jahres in der 3. Ära, nach dem Ausbruch des Phoenix (was immer das bedeuten mag). Ein ereignisreiches Jahr lag zurück: Es brachte die Eroberung der Insel Ashidba, an der teilweise bis zu 4 (in Worten: vier) Parteien (besser: Reiche) gleichzeitig interessiert waren, die sich die Insel irgendwie aufteilten. Durch Verrat mußte sich ein Reich von der Insel zurückziehen, nämlich das Reich Theostelos.

Doch dem nicht genug hielt es ein anderes Reich, nämlich das Reich Rhûn, es für taktisch sinnvoll, eine feste Abmachung verletzend, das sich zurückziehende Theostelos dort anzugreifen, wo es an wenigsten damit rechnete, nämlich auf der neutralen Stadt der Händler. Womit wir auch schon beim zweiten großen Ereignis des Jahres wären, nämlich beim Kampf um die Stadt Audvacar.

Da große Truppenteile nach Ashidba abgezogen waren, blieb hier nur eine kleine Stammmanschaft zurück. Diese Mannschaft hatte gerade einen Tempel des großen Kreises für Gläubige aus ganz Erkenfara fertiggestellt. Obwohl offen für alle Gläubigen, schien sich der Angreifer gerade durch diese Offenheit bedroht, aus welchen Gründen auch immer. So beschloss besagtes Reich den Angriff und fegte die kleine Stammmannschaft aus Theostelos davon. Nachdem auch der letzte Kreisritter erschlagen wurde, kam es zum Sturm auf den Tempel. Die Gläubigen, die sich dort noch verängstigt befanden wurden ausgeraubt. Der Tempel wurde geplündert, die überlebenden eingeschlossen und mitsamt dem Tempel niedergebrannt. Von o±zieller Seite des Angreifers hieß es, man habe auf eine aggressive Missionierungspolitik reagiert.

Wie dem auch sei, Ashidba und nun auch Audvacar waren verloren, beide male durch Verrat. In Theostelos herrschte natürlich Katerstimmung. Trotz allem prophezeite Kahar Takim ein neues Fest, das natürlich auch eintraf. Alle Adeligen sannen auf Rache für die Schmach von Audvacar und übertrafen sich mit Beschimpfungen des Gegners. Da sprach der Kaiser:

"OK, Jungs! Jetzt haben wir den Gegner beschimpft. Aber wie können wir uns revanchieren?"

"Hol mal jemand eine Karte, dann suchen wir uns irgendeinen schönen, fetten Brocken von denen aus, den wir angreifen!" rief Don Rodriguez el Valdez, Herzog zu Talima.

"Prima Idee. Wie wäre es, wenn wir einfach diesen riesigen Brocken von Insel nördlich der Insel Askatia angreifen? Die sieht doch nett aus. Außerdem hätten wir dann gleich eine Burg miterobert. Und zu dem ist sie nicht zu weit entfernt." bemerkte Fürst Innozent 93. und Bruder des großen Kreises.

"Du Nichtsnutz" meckerte Don Rodriguez,

"hast du noch immer nicht mitbekommen, daß die ihre Burg zur Festung ausgebaut haben? Schussel!"

"Selber Schussel. Pass bloß auf, oder ich fordere dich zum Charakterkampf!".

"AusgeBAUt? Bauen ist gut. Wenn die da geBAUt haben, muß es da auch BAUer und BAUsie geben, und das wiederum heißt, das ich deren Chef bin. Und das heißt, das ich da hin muß. Also ich bin dafür!" stellte Bruder Kugellocke der Harmlose, König über die Provinz Carmoth fest.

Doch der Kaiser dürstete nach mehr Informationen.

"Dolfin Schatzi, mein Hofzauberer, hol doch mal dein Kristallkügelchen und sag uns, wieviel Krieger der Gegner dort stationiert hat!"

"Bist du heute warm, oder wie? Mein voller Name ist Dolfin, Hochelfenzauberer und Hofnekromant des Kaises. Und so wünsche ich auch genannt zu werden, Kahar Takimchen!"

"Schon gut, Dolfin Mausi, jetzt sei brav und hol endlich die Kristallkugel!"

Nach einiger Zeit und mehreren Bankettgängen:

"Kahar Takim, ich sehe nur den Namen der Festung."

"Wie ist der?"

"60530"

"Ähhhhhh?"

"60530"

"Ein seltsamer Name. Vielleicht ist dasder IQ der 80000 Bewohner der Festung" Allgemeines Gelächter folgte auf diese boshafte Unterstellung.

"Wenn das so ist, bin ich auch für einen Angriff" stimmte Don Rodriguez zu.

"Ich finde es auch gut wenn wir, die lieben netten Mönche von nebenan, dort einmal nach dem rechten sehen. So wie die ständig Tempel niederbrennen, müssen wir denen doch mal ein wenig Benimm beibringen. Bei der Gelegenheit könnten meine Kreisritter mal wieder etwas in übung kommen." stimmte nun Fürst Innozent 93. zu.

"Kreisritter! Pah! Alles nur Nichtsnutze.Meine Inquisition und Conquestadore sind doch viel effektiver als deine Wasch-lappen" behauptete Don Rodriguez.

"Willst du einen Charakterkampf mit mirals Stadthalter und dir als Burgherren?" fragte Innozent 93. aggressiv.

"Denenwerden wir schon zeigen, wie man gutes Bier braut!" sagte Kugellocke der Harmlose.

"OK. Jungs, wir werden denen mal einen Besuch abstatten, aber mit einigen zehntausend Mann, die uns ankündigen!" ließ sich der Kaiser bereitwillig überzeugen. Und wieder allgemeines Gelächter.

"Aber sagt noch keinem Menschen davon. Keiner darf es erfahren bis wenige Wochen vor dem Angriff. Ich rufe euch zusammen und werde euch meine unendlich geniale Strategie vorstellen, wie wir diese Nuß knacken werden!"

"Wollen wir nicht einfach die Festung 60530 in Monte Nut umbenennen? Wenn denen kein Name einfällt, dann halt uns!"

"Genau!"

"So sei es!".

Kaum zwei Monate später hatte es sich in ganz Theostelos herumgesprochen, daß etwas großes, ja sogar etwas sehr großes im Gange war. Und noch einmal zwei Monate später hatte es sich nicht nur in Theostelos, sondern plötzlich auch in Yaromo und Eoganachta herumgesprochen, und Avallon folgte wieder einen Monat später. Und alles hätte sich auch in Vir'Vachal herumgesprochen, wenn diese nicht so beschäftigt mit dem einreißen magischer Wände, progressiver Kriegsreden und dem erbauen von Baumhäusern gewesen wären. Andere Reiche, wie Djaballar hatten entweder genügend eigene Probleme, oder überhaupt keine, so wie Northeim, das wie immer derartig mit Unauffälligkeit glänzte, daß es bei der Planung schlichtweg vergessen wurde. Trotz zahlreiche Kontakte zum Reich Rhûn wurde dieses selbstverständlich nicht Informiert. So kam es, daß zwar halb Erkenfara von der "Operation Nußknacker" wußte, teilweise aber nicht einmal die wichtigsten Adeligen aus Theostelos selber. Da ursprünglich absolutes Stillschweigen vereinbart wurde, begannen einige Adelige zu versuchen, sich gegenseitig mit mißtrauischen und undurchsichtigen Andeutungen über das Geplante über die anderen hervorzuheben. Und dies obwohl eben jene zwar Informationen aus erster Hand bekamen, aber eben selber an keinerlei Planung und wichtigen strategischen Gesprächen beteiligt waren. So machte sich auch ein Hauch von Mißgunst, Intrigen und Eifersucht über Theostelos breit. Dazu kam noch eine Prise von Putschgerüchten auf der einen Seite und von Rücktrittsdrohungen des Herrschers auf der anderen Seite, die aber allesamt wohl nicht sehr ernst gemeint waren und bloße Mittel im politischen Miteinander darstellen sollten. Nach langer Zeit, es waren indessen viele Monate vergangen, trafen sich mal wieder viele Adelige aus Theostelos zu einem Reichstag, der wohl wieder mal ins Wasser gefallen wäre, wenn nicht der Fürst Innozent 93. persönlich seine Boten ausgeschickt hätte, um alle Gefolgsleute an den Hof zu rufen. Muß man doch anmerken, daß die Adeligen aus Theostelos sehr vielbeschäftigte Leute sind mit breitgefächerten anderen Aufgaben, wie zum Beispiel dem Müßiggang auf Orgien und Festen, die natürlich weitaus interressanter sind als Reichstage. Wie dem auch sei, es erschien immerhin die Hälfte der Adeligen. Und so trafen sich die Adeligen am Hofe des Kaisers und Propheten, dessen Vorhersagen noch immer zutrafen, was das Feiern betraf.

"Also, ich habe beschlossen, daß wir die Festung Monte Nut angreifen. Stimmen wir einmal ab, wer mir alles zustimmt!" befahl der Kaiser und Prophet, Kahar Takim.

"Also, ich hätte da ja mal was zu sagen!" unterbrach ihn ungeniert König Hartim von Maringola,

"ich versteh ja nichts von Strategie und Planung, aber ich finde, der Angriff ist nur unüberlegter Aktionismus!"

"Nö, stimmt ja gar nicht! Das ist doch alles gut überlegt von mir. Ich habe über ein Jahr lang daran geplant!" entgegnete der Kaiser mißmutig.

"So'n Angriff ist doch viel zu gefährlich. Was machen wir denn, wenn die zurückschlagen?" beschwerte sich König Hartim.

"Tja, also... daran habe ich auch gedacht. Ich habe da so'n paar diplomatische übereinkünfte gemacht."

"Taugen die auch was? Ich finde, wir sollten keinem vertrauen!"

"Tja also, finde ich schon. Außerdem, wer außer Rhûn sollte uns schon angreifen wollen?" sagte der Kaiser und Prophet.

"Wir sind halt die lieben netten braven Mönche von nebenann. Wer will uns schon was tun?" fügte Innozent 93. ironisch hinzu.

"Also, wer ist denn jetzt dafür, das wir angreifen?" fragte der Kaiser und Prophet erneut.

Eine Zählung der Stimmen ergab, daß fünf von acht Stimmen für die Operation Nußknacker waren. Die restlichen drei Stimmen waren Enthaltungen, so daß der Kaiser und Prophet nun auch formell bei seiner Entscheidung bestätigt war.

"OK Jungs, das wichtigste ist getan. Gibt es noch andere Wünsche und Forderungen?" fragte der Kaiser die Versammelten.

"Ja. Wie sieht es mit dem Methandel aus? Werden die Methändler jetzt endlich von allen Steuern befreit oder nicht? Außerdem sollten wir ein paar Fässer auf unseren Feldzug mitnehmen!" forderte König Hartim von Maringola.

"Punkt ist angenommen!" bestätigte der Kaiser und Prophet.

In den folgenden Monaten liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren, selbst der Feldzug gegen Ashidba war wie eine Prozession von Lahmen gegen diesen Feldzug. Zehntausende von Kriegern schifften sich ein, begleitet von tausenden von Rittern. Es dauerte drei Monate bis die Truppen auf den Schiffen in Angriffspositionen waren. Und dann kam der große Moment auf den alle so lange und so sehnlich gewartet hatten: Der große Angriff auf Monte Nut! Die Operation Nußknacker befand sich in ihrer Endphase. Die Truppen erstürmten die Festung Monte Nut nach kurzer Belagerung. Die Verluste waren zu verkraften.

Die Zauberer aus Theostelos hatten erfolgreich einen mächtigen Zauberer aus Rhûn im magischen Zweikampf besiegt. Eine Notteleportation konnte ihn gerade noch in Sicherheit bringen. Nach der kurzen Schlacht kehrte Ruhe ein. Die Verletzten wurden gepflegt und die Toten begraben. Der Kaiser und Prophet beschloß, die Festung Monte Nut umzubennen, und zwar in das symbolträchtige aber nichtsdestotrotz weniger rätselhafte "Neu Theosophia".

Kaum war die Kunde vom Fall der Festung Monte Nut (bzw. Neu Theosophia) in Rhûn angekommen, wurde schon eine Flotte mit Truppen für Vergeltungsmaßnahmen ausgeschickt. Heimlich wurde ein Heer an Land ausgeschifft. Das Landheer griff von Land her an und wurde auf der Seeseite von der Flotte unterstützt. Während die zweite Schlacht um Monte Nut auf vollen Touren lief, konnte man vom Palast der Adeligen aus die Schlacht der Flotten aus Rhûn und Theostelos beobachten, die sich nur wenige Kilometer von der Küste entfernt abspielte. Die zweite Schlacht um Monte Nut wurde wieder von Theostelos gewonnen. Die Seeschlacht um Monte Nut wurde allerdings von Rhûn gewonnen, auch wenn diese unter sehr schweren Verlusten litten. Auch diese beiden Schlachten wurden ausgefochten unter dem Schatten zweier Zauberer im Duell. Dieses Zauberduell wurde von den Zauberern aus Theostelos gewonnen. Vielleicht ein Wille der Götter und des Kreises? Wie dem auch sei, Diplomatie ersetzte nun das Schwert, und ein Waffenstillstand wurde vereinbart, zum Wohle beider Parteien, die sich von den Wirkungen der Operation Nußknacker erst erholen mußten.

Denn während Theostelos seine Flotte verlor, verlor Rhûn ein riesiges Heer. Obwohl das letzte Wort mit Sicherheit noch nicht gesprochen ist, und Fernbeben noch auf Jahre hinaus den Frieden auf die eine oder andere Weise erschüttern mag, so soll mit dem Waffenstillstand auch die Operation Nußknacker beendet werden, die mit dem Niederbrennen eines Tempels in Audvacar begann und mit der erfolgreichen Einnahme einer für uneinehmbar gehaltenen Festung und dem Sieg über ein bis dato unbesiegtes Heer endete.

Ehre dem Kreis und den Göttern! Fürst Innozent 93.