Zur Person von Innozent 93

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Die Texte sind nicht 100%ig gleich, aber ähnlich genug.


Autor:


1991: Ich, Innozent der 93. stamme aus einem alten Adelsgeschlecht.

2002: Die Provinz Askatia befindet sich undenklichen Zeiten im Besitz derer von Innozent. Hiermit sei von der Familiengeschichte der Innozent berichtet:

Beide:
Der Stammbaum der Innozent läßt sich bis zu den Ogerkriegen zurückverfolgen. Der Urahn der Familie (1991: Blödus Crassus), genannt der Erleuchtete, seines Zeichens Palladin und Kreisritter, tat sich hervor als genialer Taktiker und gewann die Ogerkriege. Aufgrund dieser und seiner vorherigen Heldentaten wurde er vom damaligen Kaiser geadelt. Zunächst nur höherer Beamter konnte er sich immer weiter heraufarbeiten. Der große Kreis war im hold und so wurde er schließlich zum Fürsten gekrönt. Aus diesen Tagen stammt das Familienedikt, das sagt: "Jeder Innozent (1991: Crassus) soll dem großen Kreis vertrauen und die Götter verehren!"

In den nächsten Generationen verehrte die Familie den großen Kreis und der Fürst wurde jeweils zum obersten Priester der Provinz. Mit Ernennung zum Hohenpriester nahm jeder gleichzeitig einen neuen Glaubensnamen an. (1991: Schon der erste Nachkomme des B. Crassus nannte sich Innozent.) Alles ging gut während der nächsten Dekaden. Durch geschickte Intrigen, Heiraten, Diplomatie und ehrenvollen Verdiensten wurde der Familienbesitz erheblich vergrößert bis zum heutigen Umfang der Westprovinz. Doch dann unter Innozent 29., genannt "der Quadratische", befiel eine Katastrophe nach der anderen das Land. Ein Innozent nach dem Anderen fiel der aufgebrachten Menge oder einer Katastrophe zum Opfer. Diese Jahre werden auch einfach "die große Katastrophe" genannt. Schließlich schenkte Innozent der 79. dem Familienedikt wieder Beachtung. Er wurde zum überzeugten Anhänger des großen Kreises und vehrehrer der Götter. Innozent der 82. gründete in Erinnerung an die große Katastrophe das "Orakel von Methéosat", damit sich solche verheerende Katastrophen nie wieder ereignen könne.

Doch dann begab es sich unter Innozent 92., daß Tumadschin Khan an die Macht kam. Auf Betreiben seiner Berater wurde die Religionsfreiheit in der Provinz eingeschränkt. Innozent 92. protestierte in aller Öentlichkeit und verstarb einige Monate später auf mysteriöse Weise bei der Jagd.

Innozent 93. ließ sich innerhalb von nur einer Woche zum neuen Hohenpriester der Provinz weihen. Seine erste Handlung war die Gründung der Ritterschaft des Kreises. Sie sollte eine Schutzeinheit für die Fürstenfamilie bilden. Zu diesem Zwecke wurden (und werden noch immer) jedes Jahr 200 Jugendliche in Religion und Kampf ausgebildet.

Als es dann zum Aufstand gegen den Khan kam, erkannte Innozent 93. seine Chance und schloß sich den anderen Aufständischen an. Um dem Nachdruck zu verleihen setzte er seine Kreisritter in Bewegung. Die eine Hälfte führte das aufgeregte Volk an, daß die Verwaltung des Khans außer Kraft setzte und die Reichsgarnison dem Erdboden gleichmachte. Die andere Hälfte der Kreisritter wurde zur Unterstützung der Glaubensfreunde in die Hauptstadt Theosophia geschickt, wo sie ihren Beitrag zur Befreiung des Reiches lieferten.

So wurde Tumadschin Khan entmachtet. Der Glaubensbruder des Fürsten, Kahar Takim, wurde zum neuen Herrscher gemacht. Die Kreisritter wurden zurückgezogen und in der Provinz wurde ein eigenes Heer rekrutiert. Nominell war die Provinz Bestandteil des Reiches, de facto aber unabhängig. Selbst die Steuereinahmen blieben im Land.

Dies änderte sich schlagartig im Jahre acht nach dem Aufstand. Kahar Takim, unser geistiges Oberhaupt, rief einen Reichstag ein. Dort berichtete er von der Gefahr die uns allen drohen würde, wenn wir weiterhin gegen die Reichseinigkeit verstoßen würden. Und tatsächlich berichteten Kundschafter vom Auferstehen neuer Mächte im Norden, Süden und Osten der Welt. In Anbetracht dieser Gefahren hielt der Fürst es für notwendig, das Steuerrecht und den Oberbefehl über alle Truppen nun doch dem Herrscher zu übertragen.

nur 2002:
Viel ist passiert, seitdem ich diese Zeilen vor Jahren niederschrieb. Die Chroniken Erkenfaras haben viel über die folgenden traurigen Ereignisse berichtet, doch ist es an mir, die Familienchronik nun fortzusetzen.

Sämtliche Befürchtungen bezüglich fremder Bedrohungen erwiesen als gerechtfertigt, wurde doch das geliebte Askatia in den befürchteten Krieg mit hineingezogen. Nach nur wenigen Jahren kämpfte mein Bruder, der Fürst Innozent 93. an der Seite des gesamten Hochadels von Theostelos gegen ein Land namens Rhûn. Nachdem mein Bruder bei der ersten (und bis dato einzigen!) Erstürmung einer voll besetzten Festung an vorderster Linie gekämpft hatte, befand er sich in einem jahrelangen Krieg gegen Rhûn immer an vorderster Front.

Das Schicksal nahm seinen Lauf in dem Jahr, als er sich Zusammen mit dem gesamten Hochadel auf der gewaltigen theostelosischen Flotte einfand. Nach vielerlei taktischen Manövern konnte die rhunische Flotte mitsamt Hochadel zum Kampf gestellt werden. Einige riesige Flotten wurden dabei versenkt. Doch als die jeweiligen Flaggschiffe aufeinander trafen, mußte sich der Hochadel aus Rhûn dem Charakterkampf stellen. Nachdem die rhunischen Adeligen jeweils alle zusammen die theostelosischen Adeligen einzeln erschlugen, flüchteten sie anschließend allesamt vor dem letzten verbliebenen, verwundeten und arg verdutzen theostelosischen Heerführer, dem edlen Fürst Brios von Santanien. Mein Bruder, so wurde mir berichtet, starb durch die Hand des Hochkönigs Albanacs. Das Schwert meines Bruders war magisch und lief schwarz an in der Gegenwart von bösen Mächten. Dieses Schwert, so heißt es, zerbrach mitten im Kampfe weil es zu Kohle wurde ...

Nach dem Tode meines Bruders wurde ich zum neuen Fürsten von Askatia. Genannt Fürst Innozent 94 von Askatia, Bruder des Kreises und Oberster Kreisritter. Über meine Taten sollen andere berichten; alles andere wäre Anmaßung.