Die Fürsprecher des Reiches O'Har: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 10. Juli 2022, 17:09 Uhr
Ich habe bereits zu früherer Stunde über die Kultur des Reiches O'Har geschrieben. Diesmal will ich mich mit den Führern dieses Reiches befassen:
Inhaltsverzeichnis
Sakkar el-Muir
Sakkar el-Muir habe ich bereits erwähnt. Sakkar war Kriegsherr von Loran, eines Reiches, das meinen Berechnungen nach weit im Norden, im heutigen Katar, entstanden war. Hier wurde er durch die Ränkespiele eines Mannes (oder einer Frau?) der/die mir nur als T.A. bekannt ist, als Hochverräter angeklagt und verurteilt. Es gelang ihm jedoch zu entkommen.[1] Nach langer Wanderschaft gelangte er schließlich ins Reich Kural, im Süden der heutigen Provinz Narta-Ruhn. Dort schloß er sich den Streitkräften des Königs an, der gerade in einen bitteren Krieg mit den Torgars verwickelt war. Dank Sakkars überlegenen taktischen und strategischen Kenntnissen gelang es Kural, den Feind zurückzudrängen. Kural genoß daraufhin eine fast zweihundertjährige Periode des Friedens und blühte regelrecht auf. Sakkar jedoch verschwand etwa zwanzig Jahre nach Ende des Krieges, es gibt jedoch einige deutliche Hinweise, daß das die Zeit war, in der er zum Untoten wurde. Interessanterweise tauchte zweihundert Jahre später, als Kural von dem gewaltigen Horden des Schwarzen Thorms bedroht wurde, dort wieder eine einzelne Figur auf, die sich als Sakkar bezeichnete und behauptete, ihrem Volk helfen zu wollen. Sie wurde von den durch den langen Frieden abgestumpften Räten von Kural ausgelacht und als Ketzer bezeichnet. Verbittert wandte Sakkar sich ab und verließ seine einstige Heimat um sich in Isolation zu begeben. Drei Wochen später fiel Kural-Thar, die Hauptstadt von Kural unter dem Ansturm des Feindes. Alle Ratsmitglieder wurden gekreuzigt. Später hat man nichts mehr von Sakkar gehört, bis zu dem Ausbruch der Khan-Kriege, als er einige Mitteilungen an andere Mêsta entsendete, die diese zu einer Sitzung bezüglich der Situation der Lebenden einluden.
Zartan kara'Chaeron
Ein weiterer Krieger, der zum Untoten wurde, ist Zartan kara'Chaeron. Seine Geschichte weist viele Parallelen zu der Sakkars auf, und ist doch im Werdegang gänzlich verschieden.
Zartan war Kriegsherr des Reiches Belaxe, einer hochentwickelten Kultur, die bis vor etwa zwölftausend Jahren dort gelebt hatte, wo heute Pilkota liegt. Belaxe war ein sehr kriegerisches Reich und befand sich oftmals mit mehreren anderen Reichen gleichzeitig im Krieg, ein Umstand, der schließlich auch zu seiner Vernichtung führte. Zartan führte die Streitkräfte im Norden gegen das Reich Tschorn, und konnte bald schon den Sieg davontragen. In der Zwischenzeit erging es den Truppen im Südosten unter dem Befehl von Torak-May im Kampf gegen die Reiter von Taal jedoch nicht so gut, also ging der Befehl an Zartans Truppen, ihren Brüdern beizustehen.
Auf dem Weg dorthin stolperten Zartans Truppen über eine Gruppe Magier aus Taal, die den Truppen Belaxes in den Rücken fallen wollten. Zartan stellte die Magier im Kampf und konnte sie schließlich unter starken Verlusten besiegen, doch die Giftwolken, die diese beschworen hatten, forderten ihren Preis. Keiner von Zartans Männer erreichte die eigenen Truppen.
Ohne die Verstärkung erlitt Torak-May herbe Verluste und der Angriff schlug fehl. Ein Prozess wurde geführt und Zartan wurde in seiner Abwesenheit zum Verräter gestempelt und zum Tode verurteilt. Vielleicht war es aus diesem Grund, vielleicht waren es auch die gewaltige magische Konzentration in der Stunde seines Todes, die ihn in dieser Welt hielt: Zartan wurde ein Untoter, verbittert und wütend.
Seine Wut gab ihm Energie, und er begann, die geheimen Künste zu studieren, die damals für seinen Tod verantwortlich waren und wurde schließlich selbst ein potenter Magier. Als sich über elf Jahrtausende später die Situation in den jungen Königreichen zuspitzte, folgte er dem Aufruf seines alten Freundes Sakkar und beobachtete weiter. Als schließlich der Krieg ausbrach erklärte er sich sofort bereit, dabei zu helfen, die Sache der Untoten zu vertreten, falls nötig mit Gewalt.
Milek Tjorgor
Einer der Repräsentanten des Reiches O'Har während der Khan-Kriege war Milek Tjorgor, ein weiterer Zauberer. Milek war vor knapp zwölftausend Jahren Hofmagier im Reiche Taal und diente seinem Herrscher lange Jahre. Dennoch konnte auch seine Magie ihn nicht ewig am Leben erhalten. Und so richtete er sein Augenmerk auf neue Aufgaben: die Erlangung der Unsterblichkeit. Nach vielen Mühen gelang es ihm schließlich, die Formel zu vervollständigen, die ihn in ein höheres Wesen verwandeln sollte.
Doch die Formel hatte einen Fehler. Anstatt Unsterblichkeit zu erlangen, verlor Milek sein Leben. Er wurde ein Lich, ein seelenloser, untoter Magier des Schattenreiches. Wut und Verzweilung schienen ihm fast den Verstand zu rauben, aber er hielt stand und setzte seine Studien fort. Und als die Khan-Kriege mit aller Gewalt über das Land tobten erklärte er seine Bereitschaft, als Fürsprecher für das Reich O'Har zu gelten.
Ankshapoar
Der vierte im Kreis der Führer O'Hars ist Ankshapoar, ebenfalls ein Beherrscher der geheimen Künste, auch er studierte sie bereits vor seinem Übergang in die Schattenwelt. Ankshapoar war ein Einzelgänger, der so zurückgezogen lebte, daß es mir bis heute nicht gelungen ist, herauszufinden, woher er ursprünglich stammt. Auch ist es mir bisher nicht gelungen aufzudecken, wann er zum Untoten wurde. Laut den bruchstückhaften Aufzeichnungen, die ich von ihm besitze, war seine Faszination für die Kräfte der Magie so groß, daß er darüber hinaus alles vergaß. Und so stellte er irgendwann fest, daß sein Körper seine Stofflichkeit verloren hatte. Er war ein Geist geworden. Zuerst war Ankshapoar entsetzt über diese Feststellung, doch er sah schnell die Vorteile seiner neuen Existenz: er brauchte nun noch weniger Dinge zu tun und konnte noch mehr Zeit mit seinen Studien verbringen.
Durch seine Verbindung zur Geisterwelt war er auch der erste, den die verlorenen Seelen der Khan-Kriege aufsuchten. Er fühlte sich empfindlich in seiner Ruhe gestört, und als die Toten nicht nachließen, machte er ihren Kampf zu seinem. Als erstes begann er, den bereits Verstorbenen neue Körper zu schaffen, Skelette, Steinstatuen, Körper aus reiner Magie. Dann sorgte er dafür, daß die Seelen, die von ihrem Körper getrennt wurden und nicht in die Nachwelt weiterreisen konnten, in ihre Körper zurückkehren konnten. So konnten die Geister als Szornô weiter Einfluss nehmen auf die weltlichen Geschehnisse. Schließlich fand Ankshapoar heraus, daß er nicht der einzige war. Es gab noch andere Mêsta, und er begann diese aufzusuchen und sich mit ihnen zu verbünden.
Tijola Mandratus, Chronologist seiner Majestät
Fußnoten
- ↑ Siehe hierzu auch Vom Verrat an Sakkar el-Muir.