Saga des Nagesh: Unterschied zwischen den Versionen
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Chaos und Finsternis sind keinesfalls identisch. Das Chaos ist der Feind allen Lebens, auch der Feind der Dunkelheit. | Chaos und Finsternis sind keinesfalls identisch. Das Chaos ist der Feind allen Lebens, auch der Feind der Dunkelheit. | ||
− | Als die Zeit noch jung war | + | Als die Zeit noch jung war. |
− | Aus der Zeit, als das Antlitz Erkenfaras noch nicht dem heutigen Bilde glich, 666666 vor Phönix, stammen die frühesten Aufzeichnung über den Chaosgott Nagesh | + | Aus der Zeit, als das Antlitz Erkenfaras noch nicht dem heutigen Bilde glich, 666666 vor Phönix, stammen die frühesten Aufzeichnung über den Chaosgott Nagesh. |
Aus: Buch der alten Zeit | Aus: Buch der alten Zeit | ||
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− | Seine Priester knieten unterwürfig in seinem Tempel und beteten. Sie beteten zu Kohm, einem Gott der Gerechtigkeit und des Gesetzes. Die Priester hatten steinerne Mienen. Keiner rührte sich auch nur um eine Winzigkeit. Man könnte glauben, es wären keine Menschen sondern Statuen. Die Ruhe der Priester wurde abrupt unterbrochen. Die Tür wurde aufgerissen, ein junger Adept stürmte herein. „Sie kommen!“, rief der Adept Adean, | + | Seine Priester knieten unterwürfig in seinem Tempel und beteten. Sie beteten zu Kohm, einem Gott der Gerechtigkeit und des Gesetzes. Die Priester hatten steinerne Mienen. Keiner rührte sich auch nur um eine Winzigkeit. Man könnte glauben, es wären keine Menschen sondern Statuen. Die Ruhe der Priester wurde abrupt unterbrochen. Die Tür wurde aufgerissen, ein junger Adept stürmte herein. „Sie kommen!“, rief der Adept Adean, „Die Barbaren! Wir müssen etwas tun. Wir können uns verstecken! Wir können den Fluchtweg benutzen. Wenn sie weg sind, bauen wir den Tempel wieder auf.“<br /> |
Die alten Priester regten sich nicht. Nur Gaban, der Hohepriester des Tempels hob sein Gesicht um eine Winzigkeit. „Knie nieder Junge! Wir sind Priester von Kohm. Er wird es nicht zulassen das Unrecht geschieht. Knie nieder und bete!“<br /> | Die alten Priester regten sich nicht. Nur Gaban, der Hohepriester des Tempels hob sein Gesicht um eine Winzigkeit. „Knie nieder Junge! Wir sind Priester von Kohm. Er wird es nicht zulassen das Unrecht geschieht. Knie nieder und bete!“<br /> | ||
„Aber Kohm zeigt sich uns nicht mehr! Wir wissen nicht, ob er unsere Gebete erhört. Wir wissen es nicht! Und sie kommen. Sie waren im Dorf. Irenstein brennt. Sie haben alle getötet. Wir müssen was tun! Lasst wenigstens mich die anderen Dörfer warnen.“ Adean war der Panik nahe. Er wollte keinesfalls sein eigenes Leben retten. Aber er konnte nicht still sitzen und abwarten. Kohm hatte zugelassen das Irenstein vernichtet und alle Bewohnen getötet worden waren.<br /> | „Aber Kohm zeigt sich uns nicht mehr! Wir wissen nicht, ob er unsere Gebete erhört. Wir wissen es nicht! Und sie kommen. Sie waren im Dorf. Irenstein brennt. Sie haben alle getötet. Wir müssen was tun! Lasst wenigstens mich die anderen Dörfer warnen.“ Adean war der Panik nahe. Er wollte keinesfalls sein eigenes Leben retten. Aber er konnte nicht still sitzen und abwarten. Kohm hatte zugelassen das Irenstein vernichtet und alle Bewohnen getötet worden waren.<br /> | ||
− | „Nein !“, sagte der alte Hohepriester, | + | „Nein!“, sagte der alte Hohepriester, „Du kniest jetzt sofort nieder und betest! Und als Buße für deine Zweifel an Kohms Gerechtigkeit bekommst du die nächsten 3 Tage kein Essen. Knie nieder!“<br /> |
Adean kniete nieder. Sein Gesicht war kalk weiß und seine Hände krampften sich zu Fäusten zusammen. Kalter schweiß rann ihm über das Gesicht. Niemand wusste, was in ihm vorging.<br /> | Adean kniete nieder. Sein Gesicht war kalk weiß und seine Hände krampften sich zu Fäusten zusammen. Kalter schweiß rann ihm über das Gesicht. Niemand wusste, was in ihm vorging.<br /> | ||
− | Der Hohepriester war wieder in sein Gebet versunken. Immer wieder versuchte er geistigen Kontakt zu Kohm herzustellen. Doch es gelang ihm nicht. Wie schon seit 2 Jahren nicht mehr. Er dachte an den jungen Adean. Er konnte ihn gut verstehen. Auch er wäre am liebsten weggelaufen. „Welch ketzerischer Gedanken“, schollt er sich selbst. Vielleicht war das der Grund warum Kohm nicht antwortete. Sie hatten alle | + | Der Hohepriester war wieder in sein Gebet versunken. Immer wieder versuchte er geistigen Kontakt zu Kohm herzustellen. Doch es gelang ihm nicht. Wie schon seit 2 Jahren nicht mehr. Er dachte an den jungen Adean. Er konnte ihn gut verstehen. Auch er wäre am liebsten weggelaufen. „Welch ketzerischer Gedanken“, schollt er sich selbst. Vielleicht war das der Grund warum Kohm nicht antwortete. Sie hatten alle gesündigt. Plötzlich war da etwas in seinen Gedanken. Er spürte eine Präsenz. Doch es war nicht Kohm. Es war anders. Dunkler, wilder. Es war ungeordnet. Es war – hier! Gaban riß die Augen auf und sah auf. Eine dunkle Gestalt stand hinter Adean. Sie trug eine lange schwarze Robe mit Kapuze. Auf der Brust prangte ein Stern. Sein Gesicht lag im Schatten der Kapuze verborgen. Von der Gestalt ging eine Aura unglaublicher Macht aus. Eine Macht die Gaban kannte. Es waren die Kräfte des Chaos. Sie hätten nicht hier sein dürfen. Nicht in einem Tempel Kohms, dem Gerechten.<br /> |
Gaban stöhnte entsetzt auf.<br /> | Gaban stöhnte entsetzt auf.<br /> | ||
− | „ICH HABE DEINEN RUF VERNOMMEN“, sagte die Gestalt zu Adean. Dieser zuckte zusammen. „Aber, wer bist du? Ich habe nicht gerufen! | + | „ICH HABE DEINEN RUF VERNOMMEN“, sagte die Gestalt zu Adean. Dieser zuckte zusammen. „Aber, wer bist du? Ich habe nicht gerufen! Ich …“ „ICH HABE GETAN WAS DU GEWÜNSCHST HAST! DIE BARABAREN GIBT ES NICHT MEHR. JETZT NEHME ICH MEINEN PREIS!“ |
Die Gestalt wendete sich den Priestern zu. Langsam streifte sie ihre Kapuze ab und darunter grinste ein Totenschädel. Zwischen den Knochenhänden der dunklen Gestalte ballte sich dunkle Energie. Da begriffen die Priester, dass sie sterben mussten. Gabans letzer Gedanke galt Kohm. Doch Kohm antwortet nicht. Er konnte es nicht. Schon lange nicht mehr.<br /> | Die Gestalt wendete sich den Priestern zu. Langsam streifte sie ihre Kapuze ab und darunter grinste ein Totenschädel. Zwischen den Knochenhänden der dunklen Gestalte ballte sich dunkle Energie. Da begriffen die Priester, dass sie sterben mussten. Gabans letzer Gedanke galt Kohm. Doch Kohm antwortet nicht. Er konnte es nicht. Schon lange nicht mehr.<br /> | ||
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Aus: Chroniken des Kreises | Aus: Chroniken des Kreises | ||
− | Tod und Vernichtung – Das ist was Nagesch gefällt. Aber er | + | Tod und Vernichtung – Das ist was Nagesch gefällt. Aber er hasst, dass man dies von ihm erwartet. Das Chaos ist nicht berechenbar. |
Seine Priester knieten unterwürfig in seinem Tempel und beteten. Die große Halle in der sie knieten war blutrot. Das war sie nicht immer gewesen. Früher gehörte der Tempel einem anderen Gott, niemand wusste mehr welchem. Der alte Gott hatte jedoch keine Opfergaben verlangt. Ein beinerner Thron, geschmückt mit Chaossternen stand neben dem Opferaltar.<br /> | Seine Priester knieten unterwürfig in seinem Tempel und beteten. Die große Halle in der sie knieten war blutrot. Das war sie nicht immer gewesen. Früher gehörte der Tempel einem anderen Gott, niemand wusste mehr welchem. Der alte Gott hatte jedoch keine Opfergaben verlangt. Ein beinerner Thron, geschmückt mit Chaossternen stand neben dem Opferaltar.<br /> | ||
Der Hohepriester Adean pries mit steinerner Miene in dunklem Singsang die Taten des Nagesch. In seiner Hand hielt er einen knöchernen Stab mit Totenschädel. Es zeichnete ihn als begünstigten des Nagesch aus. Aus den Kellergewölben des Tempels klang das Wehklagen der Opfer. Adean versprach, sie heute Nacht Nagesch als Geschenk zu machen.<br /> | Der Hohepriester Adean pries mit steinerner Miene in dunklem Singsang die Taten des Nagesch. In seiner Hand hielt er einen knöchernen Stab mit Totenschädel. Es zeichnete ihn als begünstigten des Nagesch aus. Aus den Kellergewölben des Tempels klang das Wehklagen der Opfer. Adean versprach, sie heute Nacht Nagesch als Geschenk zu machen.<br /> | ||
− | Eine Tempelwache, ein Chaoskrieger in monströser | + | Eine Tempelwache, ein Chaoskrieger in monströser stachelbewehrter Rüstung und blutiger Streitaxt näherte sich vorsichtig Adean. „Verzeiht, Eure Exzellenz“, flüsterte er. „Die Inquisition kommt. Diesmal sind sie von fünfzig schwer bewaffneten Kreisrittern begleitet.“ Diesmal werden wir trotz Eurer Unterstützung Probleme haben, mit ihnen fertig zu werden.“<br /> |
Der Hohepriester fuhr herum: „Wurm! Du wagst es an meiner Macht zu zweifeln?“ Vergnügt sah er zu wie der Chaoskrieger unter seinem magischen Griff auf die Knie viel und nach Luft rang. „Ich werde sie vernichten.“<br /> | Der Hohepriester fuhr herum: „Wurm! Du wagst es an meiner Macht zu zweifeln?“ Vergnügt sah er zu wie der Chaoskrieger unter seinem magischen Griff auf die Knie viel und nach Luft rang. „Ich werde sie vernichten.“<br /> | ||
Die Kreisritter kamen heran. Die Tempelwachen werten sich zwar mit allen Kräften, aber gegen die geheiligten Kreisritter hatten sie keine Chance, obwohl sie ihnen schwere Verluste zufügten. Dann trat Adean vor den Tempel. Er hob die Hände, um Tod und Vernichtung über die Kreisritter zu bringen. Doch es passierte nichts. Kurz darauf wurde er von den Kreisrittern erschlagen.<br /> | Die Kreisritter kamen heran. Die Tempelwachen werten sich zwar mit allen Kräften, aber gegen die geheiligten Kreisritter hatten sie keine Chance, obwohl sie ihnen schwere Verluste zufügten. Dann trat Adean vor den Tempel. Er hob die Hände, um Tod und Vernichtung über die Kreisritter zu bringen. Doch es passierte nichts. Kurz darauf wurde er von den Kreisrittern erschlagen.<br /> | ||
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Aus der Zeit, als Alan el Kerim die Geschicke Erkenfaras lenkte | Aus der Zeit, als Alan el Kerim die Geschicke Erkenfaras lenkte | ||
− | Aus: Von deyn Göttern und Götzen des Reiches Theostelos und<br /> | + | Aus: Von deyn Göttern und Götzen des Reiches [[Theostelos]] und<br /> |
Res Theostelosica | Res Theostelosica | ||
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Die Garde marschiert ! | Die Garde marschiert ! | ||
− | Der Chaosgott hatte Einzug in Kreis erhalten. Aber es gab nicht einen Chaoskult, und es gab nicht einen Hohepriester. Es gab viele. So gibt es die Bewahrer, einen Nageschorden, der es sich zum obersten Ziel machte, Nagesch durch besänftigende Opfergaben zu hindern, Tod und Chaos zu verbreiten. Es gab die | + | Der Chaosgott hatte Einzug in Kreis erhalten. Aber es gab nicht einen Chaoskult, und es gab nicht einen Hohepriester. Es gab viele. So gibt es die Bewahrer, einen Nageschorden, der es sich zum obersten Ziel machte, Nagesch durch besänftigende Opfergaben zu hindern, Tod und Chaos zu verbreiten. Es gab die Zerstörer, ein Orden von Chaoskriegern, die durch Schwert, Axt und Feuer Tod und Vernichtung zu Ehren von Nagesch in die Welt bringen wollten. Sie waren die ärgsten Feinde der Kreisritter. Dann waren da die Roten, ein fanatischer Nagesch-Orden, der einen wahnsinnigen Opferkult betrieb. Doch die meisten Nageschanhänger waren in keinem Orden. So auch Alan el Kerim. Der Kanzler des Reiches trug als Symbol einen knöchernen Stab mit dem Schädel Nageschs. In seiner Hand wurde der Nagesch lebendig. Mit fürchterlicher Stimme drohte er: „Äch wärde üübeerrr Euchchch kommmen! Äch weeerrde den Phönix behärschen! Gebt mir mehr Jungfrauen!“ Doch der Herrscher hatte den Nageschstab gut im Griff und regierte von den Forderungen des Nagesch unbeeindruckt. Bis eines Tages etwas geschah: |
„Doch jener Teleport sollte nicht wie sonst sein, das Tor öffnete sich zwar und er (der Kanzler) schritt hindurch, doch anstatt wie gewohnt auf der anderen Seite aus dem Zieltor hinaus zutreten, wandelte er nun in der Zwischenwelt fern von Zeit, fern von Raum. | „Doch jener Teleport sollte nicht wie sonst sein, das Tor öffnete sich zwar und er (der Kanzler) schritt hindurch, doch anstatt wie gewohnt auf der anderen Seite aus dem Zieltor hinaus zutreten, wandelte er nun in der Zwischenwelt fern von Zeit, fern von Raum. | ||
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− | Die Sterbliche Hülle wird hier nun vergehen, in jenen finsteren Tagen. Verbrennen soll hier nun der Käfig welcher ihn (Alan el Kerim) umgibt, befreit und erneuert durch das Feuer wird hier etwas neues | + | Die Sterbliche Hülle wird hier nun vergehen, in jenen finsteren Tagen. Verbrennen soll hier nun der Käfig welcher ihn (Alan el Kerim) umgibt, befreit und erneuert durch das Feuer wird hier etwas neues auferstehen, etwas was die Fragmente der Welt erzittern lassen wird. |
… | … | ||
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Seele des Verlorenen,<br /> | Seele des Verlorenen,<br /> | ||
− | erstarre | + | erstarre formlos kalt,<br /> |
− | auf das der Schlaf der | + | auf das der Schlaf der Alten<br /> |
− | + | Ende in Gestalt | |
Seele des Verlorenen,<br /> | Seele des Verlorenen,<br /> | ||
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Weiß man doch auch nichts um die letzten Worte des Kanzlers, so doch um das irre Gekicher des Nageschstabs: | Weiß man doch auch nichts um die letzten Worte des Kanzlers, so doch um das irre Gekicher des Nageschstabs: | ||
− | „Ääächch habe sie überlistet, diese Elämäntaarrre. Äch wäärde den Phönix behäärschenn! Und dann werde | + | „Ääächch habe sie überlistet, diese Elämäntaarrre. Äch wäärde den Phönix behäärschenn! Und dann werde äch über sie kommen! Sie Allää!“ |
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„WOFÜR WILLST DU DENN GOLD?“<br /> | „WOFÜR WILLST DU DENN GOLD?“<br /> | ||
Der Priester erbleichte. Eine dünne Gestalt in einer schwarzen ins Gesicht gezogenen Kutte war aus dem Schatten getreten. Sie hatte keine Hände, sondern knöcherne Klauen.<br /> | Der Priester erbleichte. Eine dünne Gestalt in einer schwarzen ins Gesicht gezogenen Kutte war aus dem Schatten getreten. Sie hatte keine Hände, sondern knöcherne Klauen.<br /> | ||
− | „ICH HABE EINEN BESSEREN VORSCHLAG AN DICH, THEORIN. DU | + | „ICH HABE EINEN BESSEREN VORSCHLAG AN DICH, THEORIN. DU MUSST MIR NUR DEINE SEELE VERKAUFEN!“<br /> |
Theorin spürte die Macht die von dieser Gestalt ausging ganz deutlich. Auch der Priester schien sie zu spüren und zu fürchten, denn er hatte sich der Länge nach auf den Boden geworfen. Dies musste Nagesch sein, oder zumindest sein direkter Abgesandter. Theorin schöpfte Hoffnung. Aber seine Seele verkaufen - ging das überhaubt?. Seine Hand tastete um sein Glücksamulett. „ Ich mache dir einen Vorschlag, o großer Nagesch. Laß uns um mein Auge spielen. Gewinne ich, bekomme ich mein Auge zurück. Gewinnst du, gehöhrt dir meine Seele“.<br /> | Theorin spürte die Macht die von dieser Gestalt ausging ganz deutlich. Auch der Priester schien sie zu spüren und zu fürchten, denn er hatte sich der Länge nach auf den Boden geworfen. Dies musste Nagesch sein, oder zumindest sein direkter Abgesandter. Theorin schöpfte Hoffnung. Aber seine Seele verkaufen - ging das überhaubt?. Seine Hand tastete um sein Glücksamulett. „ Ich mache dir einen Vorschlag, o großer Nagesch. Laß uns um mein Auge spielen. Gewinne ich, bekomme ich mein Auge zurück. Gewinnst du, gehöhrt dir meine Seele“.<br /> | ||
Die Gestalt stieß ein heiseres Krächzen aus, das man mit etwas Fantasie auch als Lachen deuten konnt. „SPIELEN? WIE AMÜSANT.“ In der Hand des Knöchernen erschienen einige Würfel. Mit dem Handrücken fegte Nagesch die Opfergaben und Ritualgegenstände vom Altar und begann mit Theorin darauf zu würfeln. | Die Gestalt stieß ein heiseres Krächzen aus, das man mit etwas Fantasie auch als Lachen deuten konnt. „SPIELEN? WIE AMÜSANT.“ In der Hand des Knöchernen erschienen einige Würfel. Mit dem Handrücken fegte Nagesch die Opfergaben und Ritualgegenstände vom Altar und begann mit Theorin darauf zu würfeln. | ||
− | Theorin gewann. Fassungslos starrte der Knöcherne die Würfel an. Plötzlich zuckte seine Klauenhand hervor, griff unter Theorins Hemd und zog das Glücksspielamulett hervor. | + | Theorin gewann. Fassungslos starrte der Knöcherne die Würfel an. Plötzlich zuckte seine Klauenhand hervor, griff unter Theorins Hemd und zog das Glücksspielamulett hervor. Triumphierend sah er sich um. „DU WAGST ES MICH ZU BETRÜGEN! MICH, EINEN GOTT?<br /> |
DAS GEFÄLLT MIR. DU BEKOMMST DEIN AUGE ZURÜCK! ABER DEINE SEELE GEHÖRT JETZT MIR. ICH WERDE DICH ZU MEINEM NEUEN HOHEPRIESTER MACHEN! DER ALTE TAUGT NICHT MEHR“<br /> | DAS GEFÄLLT MIR. DU BEKOMMST DEIN AUGE ZURÜCK! ABER DEINE SEELE GEHÖRT JETZT MIR. ICH WERDE DICH ZU MEINEM NEUEN HOHEPRIESTER MACHEN! DER ALTE TAUGT NICHT MEHR“<br /> | ||
Als der immer noch auf dem Boden liegende Priester dies hörte. Sprang er entsetzt auf, und versucht die Tür zu erreichen. Aber dort wo eben noch die Tür war, loderten plötzlich schwarze Flammen. Der Priester konnte so plötzlich nicht mehr reagieren. Theorin glaubt, das es ein sehr schneller Tod war. | Als der immer noch auf dem Boden liegende Priester dies hörte. Sprang er entsetzt auf, und versucht die Tür zu erreichen. Aber dort wo eben noch die Tür war, loderten plötzlich schwarze Flammen. Der Priester konnte so plötzlich nicht mehr reagieren. Theorin glaubt, das es ein sehr schneller Tod war. | ||
− | Er hoffte das sein eigener auch so ausfallen würde... | + | Er hoffte das sein eigener auch so ausfallen würde ... |
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Aktuelle Version vom 10. Juli 2022, 13:51 Uhr
Die Saga des Nagesh
Autor: Theorin
Eine Geschichte von Theorin:
Aus den Chroniken des Chaos
Chaos und Finsternis sind keinesfalls identisch. Das Chaos ist der Feind allen Lebens, auch der Feind der Dunkelheit.
Als die Zeit noch jung war.
Aus der Zeit, als das Antlitz Erkenfaras noch nicht dem heutigen Bilde glich, 666666 vor Phönix, stammen die frühesten Aufzeichnung über den Chaosgott Nagesh.
Aus: Buch der alten Zeit
Er
Nagesch der Knöcherne
Nagesch der Feind allen Lebens
Nagesch der Haß auf alle Ordnung
Nagesch der ewige Wandel und doch Gleiche
Nagesch der Gott des Chaos
Seine Priester knieten unterwürfig in seinem Tempel und beteten. Sie beteten zu Kohm, einem Gott der Gerechtigkeit und des Gesetzes. Die Priester hatten steinerne Mienen. Keiner rührte sich auch nur um eine Winzigkeit. Man könnte glauben, es wären keine Menschen sondern Statuen. Die Ruhe der Priester wurde abrupt unterbrochen. Die Tür wurde aufgerissen, ein junger Adept stürmte herein. „Sie kommen!“, rief der Adept Adean, „Die Barbaren! Wir müssen etwas tun. Wir können uns verstecken! Wir können den Fluchtweg benutzen. Wenn sie weg sind, bauen wir den Tempel wieder auf.“
Die alten Priester regten sich nicht. Nur Gaban, der Hohepriester des Tempels hob sein Gesicht um eine Winzigkeit. „Knie nieder Junge! Wir sind Priester von Kohm. Er wird es nicht zulassen das Unrecht geschieht. Knie nieder und bete!“
„Aber Kohm zeigt sich uns nicht mehr! Wir wissen nicht, ob er unsere Gebete erhört. Wir wissen es nicht! Und sie kommen. Sie waren im Dorf. Irenstein brennt. Sie haben alle getötet. Wir müssen was tun! Lasst wenigstens mich die anderen Dörfer warnen.“ Adean war der Panik nahe. Er wollte keinesfalls sein eigenes Leben retten. Aber er konnte nicht still sitzen und abwarten. Kohm hatte zugelassen das Irenstein vernichtet und alle Bewohnen getötet worden waren.
„Nein!“, sagte der alte Hohepriester, „Du kniest jetzt sofort nieder und betest! Und als Buße für deine Zweifel an Kohms Gerechtigkeit bekommst du die nächsten 3 Tage kein Essen. Knie nieder!“
Adean kniete nieder. Sein Gesicht war kalk weiß und seine Hände krampften sich zu Fäusten zusammen. Kalter schweiß rann ihm über das Gesicht. Niemand wusste, was in ihm vorging.
Der Hohepriester war wieder in sein Gebet versunken. Immer wieder versuchte er geistigen Kontakt zu Kohm herzustellen. Doch es gelang ihm nicht. Wie schon seit 2 Jahren nicht mehr. Er dachte an den jungen Adean. Er konnte ihn gut verstehen. Auch er wäre am liebsten weggelaufen. „Welch ketzerischer Gedanken“, schollt er sich selbst. Vielleicht war das der Grund warum Kohm nicht antwortete. Sie hatten alle gesündigt. Plötzlich war da etwas in seinen Gedanken. Er spürte eine Präsenz. Doch es war nicht Kohm. Es war anders. Dunkler, wilder. Es war ungeordnet. Es war – hier! Gaban riß die Augen auf und sah auf. Eine dunkle Gestalt stand hinter Adean. Sie trug eine lange schwarze Robe mit Kapuze. Auf der Brust prangte ein Stern. Sein Gesicht lag im Schatten der Kapuze verborgen. Von der Gestalt ging eine Aura unglaublicher Macht aus. Eine Macht die Gaban kannte. Es waren die Kräfte des Chaos. Sie hätten nicht hier sein dürfen. Nicht in einem Tempel Kohms, dem Gerechten.
Gaban stöhnte entsetzt auf.
„ICH HABE DEINEN RUF VERNOMMEN“, sagte die Gestalt zu Adean. Dieser zuckte zusammen. „Aber, wer bist du? Ich habe nicht gerufen! Ich …“ „ICH HABE GETAN WAS DU GEWÜNSCHST HAST! DIE BARABAREN GIBT ES NICHT MEHR. JETZT NEHME ICH MEINEN PREIS!“
Die Gestalt wendete sich den Priestern zu. Langsam streifte sie ihre Kapuze ab und darunter grinste ein Totenschädel. Zwischen den Knochenhänden der dunklen Gestalte ballte sich dunkle Energie. Da begriffen die Priester, dass sie sterben mussten. Gabans letzer Gedanke galt Kohm. Doch Kohm antwortet nicht. Er konnte es nicht. Schon lange nicht mehr.
In Adean zerbrach etwas.
Die Gestalt wandte sich Adean zu: „DU WIRST MEIN PRIESTER SEIN; TODESPRIESTER DES NAGESCH!“
Die Zeit des Phönix
Aus der Zeit, als die Völker Erkenfahras noch jung waren.
Aus: Chroniken des Kreises
Tod und Vernichtung – Das ist was Nagesch gefällt. Aber er hasst, dass man dies von ihm erwartet. Das Chaos ist nicht berechenbar.
Seine Priester knieten unterwürfig in seinem Tempel und beteten. Die große Halle in der sie knieten war blutrot. Das war sie nicht immer gewesen. Früher gehörte der Tempel einem anderen Gott, niemand wusste mehr welchem. Der alte Gott hatte jedoch keine Opfergaben verlangt. Ein beinerner Thron, geschmückt mit Chaossternen stand neben dem Opferaltar.
Der Hohepriester Adean pries mit steinerner Miene in dunklem Singsang die Taten des Nagesch. In seiner Hand hielt er einen knöchernen Stab mit Totenschädel. Es zeichnete ihn als begünstigten des Nagesch aus. Aus den Kellergewölben des Tempels klang das Wehklagen der Opfer. Adean versprach, sie heute Nacht Nagesch als Geschenk zu machen.
Eine Tempelwache, ein Chaoskrieger in monströser stachelbewehrter Rüstung und blutiger Streitaxt näherte sich vorsichtig Adean. „Verzeiht, Eure Exzellenz“, flüsterte er. „Die Inquisition kommt. Diesmal sind sie von fünfzig schwer bewaffneten Kreisrittern begleitet.“ Diesmal werden wir trotz Eurer Unterstützung Probleme haben, mit ihnen fertig zu werden.“
Der Hohepriester fuhr herum: „Wurm! Du wagst es an meiner Macht zu zweifeln?“ Vergnügt sah er zu wie der Chaoskrieger unter seinem magischen Griff auf die Knie viel und nach Luft rang. „Ich werde sie vernichten.“
Die Kreisritter kamen heran. Die Tempelwachen werten sich zwar mit allen Kräften, aber gegen die geheiligten Kreisritter hatten sie keine Chance, obwohl sie ihnen schwere Verluste zufügten. Dann trat Adean vor den Tempel. Er hob die Hände, um Tod und Vernichtung über die Kreisritter zu bringen. Doch es passierte nichts. Kurz darauf wurde er von den Kreisrittern erschlagen.
Olbrecht war alt geworden. Das war auch der Grund, warum der Inquisitor des Kreises dem Vorschlag des Hohen Kreisrates bereitwillig gefolgt war. Er hatte die Aufgabe, aus einem verfluchten Tempel eines finsteren Gottes einen geheiligten Ort zu machen. Zumindest jedoch das Böse dort zu vertreiben und dort zu leben damit es nie mehr wieder komme. Der Tempel hatte Nagesch gehört, einem relativ jungen Chaosgott. Olbrecht hatte alle unheiligen Symbole entfernt und einen Kreisaltar mit den Symbolen der Hauptgötter des Kreises errichtet. Ein wenig stolz betrachtete er sein Werk. Von der unheiligen Aura des alten Tempels war nicht mehr viel geblieben. Da sah Olbrecht in einer dunklen Ecke etwas aufblitzen. Ein kleiner silberner Stern. Ein recht schön gearbeitetes Stück. Olbrecht hob es hoch um es zu untersuchen. Er spürte eine mächtige brodelnde Energie. Sehr chaotisch, aber nicht böse. Sicher ein mächtiges Artefakt des Chaosgottes. Nun, es würde sich noch gut auf dem Kreisaltar machen. Gehörte zum Kreis nicht von jedem Etwas. Gut, Böse, Ordnung, Reichtum, Armut, Stärke, Schwäche? Warum nicht auch etwas Chaos?
Als der alte Mann den Chaosstern auf den Altar legte, regte sich etwas hinter seinem Rücken. Hinter einer dunklen Säule stand eine lange dünne Gestalt. Hätte der Inquisitor sich umgedreht, hätte er gesehen, dass sich auf dem Totenschädel, den die Gestalt statt eines Kopfes trug, ein zufriedenes Grinsen breit machte. Nagesch war zu einem Gott der Kreisreligion geworden
Alan el Kerim und der Knöcherne
Aus der Zeit, als Alan el Kerim die Geschicke Erkenfaras lenkte
Aus: Von deyn Göttern und Götzen des Reiches Theostelos und
Res Theostelosica
Wohlan, die Heerschau hat begonnen !
Späher, schleichen durch die Mark, tief über die Ebenen, tief in ihre Herzen des Wohlstandes hinein, während die schwarze Garde aufmaschiert an ihren Grenzen, verborgen durch Magie, welche sich wie ein Leichentuch behütend über sie legt.
Nicht mehr lange und das Werk wird begonnen, dem Feuer und der Verheerung sollen sie anheim fallen, ihr Herz des Wohlstandes werde ich ihnen nehmen, in tiefster Nacht, zu seiner Stunde.
Brennen werden ihre Kirchen, jene Ketzerwerke ihres Gottes, brennen werden ihre Frauen, zu hunderten auf den Scheiterhaufen um IHM zu huldigen und der Stahl wird das Fleisch ihrer fetten Bäuche entzwein.
Lediglich ihre Kinder werden fortan lernen IHM zu dienen, IHM den Schädelgott und aufspielen werden sie künftig den Marsch der Infanterie auf den Schädeln ihrer Eltern.
Die Garde marschiert !
Der Chaosgott hatte Einzug in Kreis erhalten. Aber es gab nicht einen Chaoskult, und es gab nicht einen Hohepriester. Es gab viele. So gibt es die Bewahrer, einen Nageschorden, der es sich zum obersten Ziel machte, Nagesch durch besänftigende Opfergaben zu hindern, Tod und Chaos zu verbreiten. Es gab die Zerstörer, ein Orden von Chaoskriegern, die durch Schwert, Axt und Feuer Tod und Vernichtung zu Ehren von Nagesch in die Welt bringen wollten. Sie waren die ärgsten Feinde der Kreisritter. Dann waren da die Roten, ein fanatischer Nagesch-Orden, der einen wahnsinnigen Opferkult betrieb. Doch die meisten Nageschanhänger waren in keinem Orden. So auch Alan el Kerim. Der Kanzler des Reiches trug als Symbol einen knöchernen Stab mit dem Schädel Nageschs. In seiner Hand wurde der Nagesch lebendig. Mit fürchterlicher Stimme drohte er: „Äch wärde üübeerrr Euchchch kommmen! Äch weeerrde den Phönix behärschen! Gebt mir mehr Jungfrauen!“ Doch der Herrscher hatte den Nageschstab gut im Griff und regierte von den Forderungen des Nagesch unbeeindruckt. Bis eines Tages etwas geschah:
„Doch jener Teleport sollte nicht wie sonst sein, das Tor öffnete sich zwar und er (der Kanzler) schritt hindurch, doch anstatt wie gewohnt auf der anderen Seite aus dem Zieltor hinaus zutreten, wandelte er nun in der Zwischenwelt fern von Zeit, fern von Raum.
…
Die Sterbliche Hülle wird hier nun vergehen, in jenen finsteren Tagen. Verbrennen soll hier nun der Käfig welcher ihn (Alan el Kerim) umgibt, befreit und erneuert durch das Feuer wird hier etwas neues auferstehen, etwas was die Fragmente der Welt erzittern lassen wird.
…
So wird nun das Alte vergehen, und das neue Auferstehen ein neues Zeitalter ist wahrlich angebrochen.
Seele des verlorenen,
verloren im dunklem Nichts,
in Leere fest verwoben,
des Schicksaals Angesicht.
Seele des Verlorenen,
erstarre formlos kalt,
auf das der Schlaf der Alten
Ende in Gestalt
Seele des Verlorenen,
vergeh in finsterer Glut
Entsteh aus Frost und Feuer,
ein neues Fleisch und Blut
Und so verging der dunkle Reichskanzler in den Feuern des Elementaren“
Weiß man doch auch nichts um die letzten Worte des Kanzlers, so doch um das irre Gekicher des Nageschstabs:
„Ääächch habe sie überlistet, diese Elämäntaarrre. Äch wäärde den Phönix behäärschenn! Und dann werde äch über sie kommen! Sie Allää!“
Theorin, neuer Hohepriester des Nagesch
Die Gegenwart und vielleicht auch die Zukunft
Aus: Theobalt Eisenfeder, Schreiber aus Neu-Camoth
"Das Chaos ist alles und nichts. Es ist der Anfang und das Ende. Es ist die grösste Macht überhaupt. Es ist die sich verändernde Welt. Das Chaos erschafft die unterschiedlichen Wesen und macht die unterschiedlichen Charaktere der denkenden Wesen aus. Es ist somit auch das Leben. Dazu gehört auch untrennbar der Tod, so wie zu der erschaffenden Kraft des Chaos auch die Zerstörung gehört. Nur wenige wissen, dass sie eigentlich dem Chaos dienen. Warum ich Ihm diene? Weil sie mir meine Freiheit läßt."
Theorin betrat den Tempel. Einen Nageschtempel. Ein Geruch von Rauch und getrocknetem Blut lag in der Luft. Pilger oder einfaches Volk gab es keins im Tempel. Theorin überlegte ob er nicht besser umkehren sollte. Aber der heftige Schmerz in seinem Auge ließ ihn weiter gehen. Die Klaue des Irrgartendämons aus UK hatte seinen Augapfel herausgerissen und eine leere eitrige Höhle zurückgelassen.
Dieser Tempel war nicht der erste, indem er Hilfe erhoffte. Bisher war er bei vielen Tempeln des Kreises gewesen, aber auch einigen anderen. Bei keinem bekam er Hilfe. Sicher versprachen sie ihm alle im Fall einer großzügigen Spende die Milde des entsprechenden Gottes. Aber keiner versprach ihm sein Auge zurück.
Theorin ging zu dem obersten Priester des Tempels und teilte ihm sein Anliegen mit. „Gut“, sprach der Priester, „ Ich kann dir ein neues Auge einpflanzen. Aber dafür brauche ich ein anderes menschliches Auge. Eins, indem noch Leben ist. Und Gold. Viel Gold!“
Theorin erbleichte. „Das kann ich nicht tun. Niemand gibt freiwillig sein Auge her.“
„Es muss nicht freiwillig sein, du Dummkopf!“
„WOFÜR WILLST DU DENN GOLD?“
Der Priester erbleichte. Eine dünne Gestalt in einer schwarzen ins Gesicht gezogenen Kutte war aus dem Schatten getreten. Sie hatte keine Hände, sondern knöcherne Klauen.
„ICH HABE EINEN BESSEREN VORSCHLAG AN DICH, THEORIN. DU MUSST MIR NUR DEINE SEELE VERKAUFEN!“
Theorin spürte die Macht die von dieser Gestalt ausging ganz deutlich. Auch der Priester schien sie zu spüren und zu fürchten, denn er hatte sich der Länge nach auf den Boden geworfen. Dies musste Nagesch sein, oder zumindest sein direkter Abgesandter. Theorin schöpfte Hoffnung. Aber seine Seele verkaufen - ging das überhaubt?. Seine Hand tastete um sein Glücksamulett. „ Ich mache dir einen Vorschlag, o großer Nagesch. Laß uns um mein Auge spielen. Gewinne ich, bekomme ich mein Auge zurück. Gewinnst du, gehöhrt dir meine Seele“.
Die Gestalt stieß ein heiseres Krächzen aus, das man mit etwas Fantasie auch als Lachen deuten konnt. „SPIELEN? WIE AMÜSANT.“ In der Hand des Knöchernen erschienen einige Würfel. Mit dem Handrücken fegte Nagesch die Opfergaben und Ritualgegenstände vom Altar und begann mit Theorin darauf zu würfeln.
Theorin gewann. Fassungslos starrte der Knöcherne die Würfel an. Plötzlich zuckte seine Klauenhand hervor, griff unter Theorins Hemd und zog das Glücksspielamulett hervor. Triumphierend sah er sich um. „DU WAGST ES MICH ZU BETRÜGEN! MICH, EINEN GOTT?
DAS GEFÄLLT MIR. DU BEKOMMST DEIN AUGE ZURÜCK! ABER DEINE SEELE GEHÖRT JETZT MIR. ICH WERDE DICH ZU MEINEM NEUEN HOHEPRIESTER MACHEN! DER ALTE TAUGT NICHT MEHR“
Als der immer noch auf dem Boden liegende Priester dies hörte. Sprang er entsetzt auf, und versucht die Tür zu erreichen. Aber dort wo eben noch die Tür war, loderten plötzlich schwarze Flammen. Der Priester konnte so plötzlich nicht mehr reagieren. Theorin glaubt, das es ein sehr schneller Tod war.
Er hoffte das sein eigener auch so ausfallen würde ...